Pernkopf hielt fest, dass die Energiewende "positive Auswirkungen auf den Lebensstil und auch auf die Wirtschaft" habe. "Wir sind stolz darauf, was wir in den letzten fünf Jahren erreicht haben", so der Landesrat. So wurde die Abdeckung des Strombedarfs in Niederösterreich von 80 Prozent auf 90 Prozent erhöht. "Das ist ein internationaler Spitzenwert", so Pernkopf. Der Vergleichswert in Österreich liege bei etwa 75 Prozent, jener in Deutschland bei knapp 29 Prozent. Nächstes Etappenziel sei "100 Prozent Strom aus Erneuerbarer Energie". "Dafür brauchen wir die Unterstützung von allen Bürgern und den Gemeinden", so Landesrat Pernkopf.
"Kein Beitrag ist zu klein, jeder Beitrag ist enorm wichtig", hob Pernkopf die Bedeutung der zahlreichen Unterstützer und Energiebotschafter in Niederösterreich hervor. 300.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher hätten bereits "ganz konkret etwas getan": So haben sie etwa ihr Haus gedämmt, eine Photovoltaik-Anlage installiert oder setzen andere Energiesparmaßnahmen. Als Erfolgsgeschichten bezeichnete Pernkopf die Windkraft, die 500.000 Haushalte mit Strom versorge, die 20.000 montierten Photovoltaik-Anlagen, die Gemeinden als Drehscheiben vor Ort und die ins Leben gerufene Energiespargemeinde sowie das Stromsparen im Haushalt, wo bereits 10.000 Haushaltsgeräte gefördert und damit der Strombedarf gesenkt werden konnte. "Die Energiebewegung ist eine Lebenseinstellung geworden", so der Energie-Landesrat. Die nächsten zwölf Monate sollten im Zeichen der Erneuerbaren Energie stehen.
Im Rahmen der Pressekonferenz formulierte Pernkopf außerdem zwei Forderungen Niederösterreichs an die Bundesregierung: ein klares Verbot des Neueinbaus von Ölheizungen und das Schaffen von unbürokratischen Lösungen auf Bundesebene bei der Einspeisung von Strom.
"Es hat sich unglaublich viel getan in Österreich und in Niederösterreich", erinnerte Expertin Langthaler an die Au-Besetzung in Hainburg, die heuer ihr Jubiläum feiert. Bei der klassischen Energiewirtschaft - Atomkraft- oder Kohlekraftwerke - habe man mit großen Anlagen operiert, es habe lokalisierte Produktionseinheiten gegeben. "Die Energiewende bedeutet, dass wir dezentraler werden", so Langthaler. Gewinner der Energiewende seien und werden weiterhin Niederösterreich und die ländlichen Regionen sein. "2014 haben wir 195.000 'Green Jobs' in Österreich, 36.000 davon in Niederösterreich", so Langthaler. In Niederösterreich kämen pro Jahr zwei Prozent, österreichweit etwas mehr als ein Prozent dazu.
"In den Krisenjahren 2008 bis 2012 hat die Zahl der im Umweltsektor Beschäftigten überproportional zugenommen", so Langthaler. Diese sei ebenso wie der Umsatz in diesem Bereich doppelt so hoch gewesen. Das zeige, dass der Umweltbereich ein krisensicherer Bereich sei. Zudem würden nicht nur neue Jobs geschaffen werden, sondern durch die Aufgabenerweiterung bestehende Berufsfelder abgesichert werden. So habe ein Installateur oder Elektrobetrieb beispielsweise durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen eine neue Aufgabe. Das Thema Erneuerbare Energie sei "heute ein sehr relevantes und erfolgreiches Geschäftsfeld, das die Ressourcen schont", so Langthaler.
Im Zuge der Pressekonferenz wurde heute auch das neue Internettool "100%-Liveticker" auf der Website www.energiebewegung.at vorgestellt. Der Liveticker macht die Energiebewegung in Niederösterreich in Echtzeit sichtbar und messbar. Somit kann jeder Niederösterreicher und jede Niederösterreicherin jederzeit nachsehen, wie viel Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse gerade in Niederösterreich erzeugt wird.